Eine neue dänische Studie der Universität Kopenhagen beleuchtet, was sich tatsächlich hinter der Unzufriedenheit der Dänen mit ihrer Bildschirmnutzung verbirgt – und warum der Wunsch, das Verhalten zu ändern, selten in die Tat umgesetzt wird.
Die Studie, an der über 9.500 Dänen teilgenommen haben, zeigt, dass besonders passive und einsame Nutzung digitaler Medien Unzufriedenheit hervorruft. Dazu gehört unter anderem das Scrollen in sozialen Medien ohne Interaktion, schnelles Checken von Status-Updates oder alleine Spielen.
-„Unsere Ergebnisse zeigen, dass besonders passive und einsame Nutzung digitaler Medien uns unzufrieden macht“, sagt Malene Hornstrup Jespersen, Doktorandin am Forschungszentrum SODAS.
Die Untersuchung unterteilt die digitale Nutzung in drei Kategorien: Geräte, Plattformen und Aktivitäten. Hier zeigt sich, dass es nicht unbedingt darum geht, wofür wir den Bildschirm nutzen, sondern wie und in welchem Kontext, was am meisten Einfluss auf unser Erleben hat.
Das Smartphone wird als größter Übeltäter dargestellt, wenn es darum geht, die Bildschirmzeit zu reduzieren. Laut den Forschern liegt das daran, dass das Telefon ständig präsent ist und sowohl für Arbeit, Unterhaltung als auch soziale Kontakte verwendet wird.
-„Das Smartphone ist immer bei uns und wird für alles genutzt. Dies macht es schwierig, die Zeit zu reduzieren, auch wenn wir es gerne möchten“, sagt Kristoffer Albris, Dozent am SODAS und am Institut für Anthropologie.
Trotz weit verbreiteter Unzufriedenheit ergreifen nur wenige aktive Schritte zur Veränderung. Die häufigsten Maßnahmen sind das Ausschalten von Benachrichtigungen oder das Löschen von Apps, während nur wenige externe Hilfe suchen oder an Kursen zur digitalen Abkopplung teilnehmen.
Laut Helene Willadsen, dem dritten Forscher der Studie, deutet dies darauf hin, dass es eine Kluft zwischen dem Wunsch nach Veränderung und tatsächlichem Handeln gibt.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass eine differenziertere Debatte über die digitale Nutzung erforderlich ist. Nicht alle Bildschirmzeiten sind problematisch, aber viele streben nach einer besseren Balance.
Die Studie mit dem Titel „Deconstructing screen time: The connections between digital use, dissatisfaction, and disconnection“ wurde im Fachjournal Computers in Human Behavior Reports veröffentlicht.