Empfehlung eines Impfangebots für Schwangere gegen RS-Virus

Schwangere Frauen in Dänemark sollten zukünftig ein Impfangebot gegen das RS-Virus erhalten, um ihre Neugeborenen in den ersten Lebensmonaten vor schweren Atemwegserkrankungen zu schützen. Dies wird auf Empfehlung des Gesundheitsamtes auf Basis einer fachlichen Bewertung und Beratung des Impfrates durchgeführt.

Das RS-Virus (RSV) ist ein weit verbreitetes Erkältungsvirus, das bei Säuglingen zu schweren Krankheiten führen kann. Insbesondere Kinder unter sechs Monaten sind gefährdet, und jedes Jahr werden im Durchschnitt 1.300 Kinder unter einem Jahr mit einer RSV-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert. Etwa 30 Prozent der Patienten benötigen eine intensive Behandlung. Todesfälle sind selten, aber die Krankheit belastet das Gesundheitssystem erheblich.

– Eine RSV-Infektion führt jedes Jahr zu schweren Erkrankungen mit vielen Krankenhauseinweisungen bei den jüngsten Säuglingen. Auf der Basis einer fachlichen Überprüfung und Beratung unseres Impfrates empfehlen wir die Einführung eines neuen Impfprogramms für Schwangere, um Säuglinge vor dem schweren RS-Virus zu schützen, sagt Abteilungsleiterin Kirstine Moll Harboe vom Gesundheitsamt.

Die Impfung wird für Schwangere mit einem Geburtstermin in den Herbst- und Wintermonaten empfohlen, wenn das Virus typischerweise auftritt. Das Gesundheitsamt schlägt vor, dass die Impfung im Rahmen der präventiven Schwangerschaftsuntersuchung in der 32. Schwangerschaftswoche beim eigenen Hausarzt angeboten wird.

– Es war uns auch wichtig, dass das Angebot in die regelmäßigen Schwangerschaftsuntersuchungen beim eigenen Hausarzt passt und dass Schwangere positiv darauf reagieren, damit wir so viele Säuglinge wie möglich schützen können, fügt Kirstine Moll Harboe hinzu.

Die Impfung schützt das Kind über Antikörper, die von der Mutter über die Plazenta auf das ungeborene Kind übertragen werden. Das Gesundheitsamt betont, dass der Impfstoff eine nachgewiesene Wirksamkeit hat und sowohl für die Schwangere als auch für das Kind nur wenige Nebenwirkungen hat.

Die Empfehlung wurde dem Ministerium für Inneres und Gesundheit weitergeleitet, das nun entscheiden muss, ob die Impfung Teil des nationalen Gesundheitsprogramms werden soll.

Das RS-Virus war lange Zeit eine Herausforderung für das Gesundheitssystem. Es gibt keine spezifische Behandlung, nur unterstützende Maßnahmen wie Sauerstofftherapie und Ernährung. Die WHO empfahl im September 2024, dass Länder Präventionsprogramme gegen RSV bei Säuglingen einführen sollten. Mehrere Länder – darunter die USA, England, Frankreich, Australien und Luxemburg – haben bereits entsprechende Maßnahmen ergriffen.

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