Klimaveränderungen bedrohen das Überleben des Grönlandwals

Der Grönlandwal, einer der größten Meeressäuger der Welt, sieht sich aufgrund von Klimaveränderungen einer ernsthaften Bedrohung gegenüber.

Eine neue Prognose der Universität Kopenhagen zeigt, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts bis zu 75 Prozent der Lebensräume des Wals verschwinden könnten.

Der Grönlandwal, der bis zu 100 Tonnen wiegen und über 200 Jahre alt werden kann, lebt ausschließlich in kalten, arktischen Gewässern. Laut Dr. Nicholas Freymueller vom Globe Institute und der University of Adelaide wird der Verlust des Lebensraums für die zukünftige Verbreitung und Existenz der Art von großer Bedeutung sein.

Eine der am stärksten betroffenen Regionen wird voraussichtlich das Ochotskische Meer sein, zwischen dem östlichen Sibirien und Japan gelegen. Dort wird der Sommerlebensraum des Wals wahrscheinlich bis 2060 vollständig verschwinden.

Die Hauptursache für den Rückgang ist die rapide schwindende Meereisdecke in der Arktis. Der Grönlandwal hat seit Tausenden von Jahren Nahrung in Regionen mit 15-30 Prozent Eisdecke im Sommer gesucht. Daten aus Fossilien, alten Walfänger-Logbüchern und Computermodellen zeigen, dass die Lebensräume seit 11.700 Jahren relativ stabil waren – bis jetzt.

„Die Ausdehnung des Meereises hat sich in den letzten Jahren erheblich verringert und wird weiter abnehmen, was zu weiteren Verlusten des Sommerlebensraums führen wird“, sagt Professor Eline Lorenzen vom Globe Institute.

Die wenigen Gebiete, in denen 2100 noch angemessene Eisdicken erwartet werden, liegen hauptsächlich außerhalb des Kontinentalschelfs, wo die Tiefe die Nahrungsversorgung einschränkt. Dies könnte die Überlebenschancen des Wals weiter verschlechtern.

Die Forscher betonen, dass das historische Wissen über die Lebensräume des Grönlandwals aktiv im Naturschutz eingesetzt werden kann.

„Unsere Modelle liefern wichtige Einblicke darüber, wo und wie viel Lebensraum verloren gehen wird und können somit bei der zielgerichteten weltweiten Management des Wals helfen“, sagt Eline Lorenzen.

Der Grönlandwal, Balaena mysticetus, ist der einzige Bartenwal, der sein gesamtes Leben in arktischen Gewässern verbringt und für seinen besonderen Gesang bekannt ist, den er zur Kommunikation nutzt.

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