Arbeitsunfälle und Krankheiten verursachen jährlich Kosten in Höhe von rund 50 Milliarden Kronen für die dänische Gesellschaft.
Dies zeigt ein neuer Bericht des Nationalen Forschungszentrums für Arbeitsumwelt (NFA), der erstmals die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen einer schlechten Arbeitsumgebung berechnet hat.
Der Bericht, der von Forschern des NFA erstellt wurde, basiert auf offiziellen Daten aus dem Jahr 2019 und umfasst sowohl Arbeitsunfälle als auch Berufskrankheiten. Die Kosten beinhalten sowohl direkte Ausgaben wie Gesundheitsdienstleistungen als auch indirekte Verluste in Form von verminderten Produktionskapazitäten, eingeschränkter Arbeitsfähigkeit und Einbußen an Lebensqualität.
– Die Ergebnisse geben einen Einblick in das Potenzial von Verbesserungen der Arbeitsumgebung in Dänemark, erklärt Professor Kristian Schultz Hansen vom NFA.
Von den Gesamtkosten machen indirekte Verluste – wie verminderte Produktivität und die Unfähigkeit, tägliche Aufgaben zu erledigen – etwa 28 Milliarden Kronen aus, während Einbußen an Lebensqualität knapp 18 Milliarden Kronen ausmachen. Die direkten Ausgaben belaufen sich auf etwas mehr als 3 Milliarden Kronen.
In dem untersuchten Zeitraum wurden 42.635 Arbeitsunfälle registriert, darunter 36 Todesfälle, sowie 43.245 Berufskrankheiten, von denen 1.733 tödlich endeten. Zu den häufigsten Verletzungen und Krankheiten gehörten unter anderem Muskel- und Gelenkschmerzen, psychische Störungen sowie Krebs- und Lungenerkrankungen.
Laut den Forschern beruhen die Berechnungen des Berichts auf einer Methode, die vom Europäischen Arbeitsumweltagentur entwickelt wurde und auf den besten verfügbaren Daten basiert. Sie betonen jedoch, dass mit dem Modell Unsicherheiten verbunden sind und dass andere Annahmen zu Änderungen in den Ergebnissen führen können.
Trotz dieser Vorbehalte zeigt die Analyse, dass die Kosten in Dänemark etwa 2,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen. Dies ist niedriger als in mehreren anderen EU-Ländern, in denen ähnliche Berechnungen durchgeführt wurden.
Die Forscher weisen zudem darauf hin, dass der Bericht nicht alle Arten von Arbeitsumweltproblemen abdeckt. Faktoren wie schlechtes Wohlbefinden, hohe Mitarbeiterfluktuation und interne Konflikte sind nicht enthalten, obwohl auch sie erhebliche wirtschaftliche Folgen haben können.
– Unser Ergebnis ist eine solide Schätzung der Kosten einer schlechten Arbeitsumgebung in Dänemark, sagt Joachim Lynggaard Boll, Forschungs- und Analyseleiter beim NFA.